Die Stadttauben sind ein „Abfallprodukt“ der Taubenzüchter. Sie werden auch „Ratten der Lüfte“ genannt. Über Jahre hinaus bilden sich immer größere Gruppen von Tieren, die darauf angewiesen sind, in verlassene Häuser, ungesicherte Dachböden oder Wohnungsfenster einzudringen, um sich einen Schlafplatz zu sichern.
Auf Grund dessen können sie z.B. Bauwerke beschädigen und werden deshalb abgelehnt und bekämpft. Angewandte Vergrämungsmaßnahmen, wie engmaschige Netze, in Beton eingelassene Glasscherben oder Metallstacheln führen zur Strangulierung und blutigen Verletzungen an Brust und Füßen. Daher sind auch häufig Tauben mit fehlenden Zehen zu sehen.
Die Stadttauben sind von den Wildtauben (z.B. Ringeltauben), die sogar einen Schutzstatus haben, zu unterscheiden. Die Wildtauben sind häufig in Parkanlagen und Wäldchen anzutreffen, da sie auf Bäumen leben. Deswegen werden sie von den Menschen eher geduldet. Stadttauben ernähren sich von Resten auf der Straße und von dem Futter, welches Tierfreunde ihnen heimlich zuwerfen.
Das Füttern von Tauben ist laut Stadtordnung eine Ordnungswidrigkeit. Die Stadtordnung lässt Ausnahmen in Notsituationen für freilebende Tiere zu, welche jedoch für die Stadttauben nicht zutreffen („das Füttern verwilderter Tauben ist generell untersagt“).
Wir Tierschützer vertreten jedoch die Auffassung, dass für die Stadttauben immer eine Notsituation besteht, da sie ihr gewohntes Futter nicht auf der Straße finden. Zunehmend werden wir zu dieser Problematik angefragt. Mit Hilfe dieser Informationen kann jeder Tierfreund für sich selbst entscheiden, wie er sich nun verhalten will.
Wir empfehlen beim Auffinden einer hilfsbedürftigen Taube wie folgt zu handeln:
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Sichern des Sitzplatzes der Taube vor dem Zugriff von Fuchs und Katze
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Bereitstellung eines Schälchen mit Wasser in der Nähe des Tieres und Gabe von etwas Futter wie z.B. Haferflocken, Brotkrumen, Getreide und anderes
In der Regel wird die Taube nach einiger Zeit zu Kräften kommen und ihren Flug fortsetzen. Wenn das Tier offensichtlich verletzt ist, sollte ein Tierarzt konsultiert werden. Ist die Taube beringt, besteht die Möglichkeit, über den Sporttaubenzüchterverband den Besitzer herauszufinden. Wir Tierschützer haben aber über Jahre hinaus die Erfahrung gemacht, dass dies nicht zum Wohl des Tieres ist.
Der Deutsche Städtetag hat sich schon mehrfach mit dem Problem Stadttauben beschäftigt, und es gibt viele Versuche, ob nun die „Taubenpille“ oder andere Maßnahmen, die zur Verringerung der Taubenpopulation beitragen sollen.
Leider hat sich unter all den Dingen nur die Verringerung der Anzahl der Nachkommen durch den Austausch der Eier als wirksam herausgestellt. Letztendlich gibt es noch keine praktikable Lösung im Sinne des Tierschutzes.